Fundstücke 44 – Prinz der Finsternis

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Evolution, Steiner oder Veganer, womit fange ich an?

Frank Zappa! Prince Charles bekommt es richtig dicke. Im Guardian fragt Robert Booth wieso Prince Charles Einfluss auf soviele Gesetze nehmen kann?

„From the London Olympics and gambling to children’s rights and shipwrecks, the list of draft bills scrutinised by the Prince of Wales and his officials reads like the busiest Whitehall portfolio imaginable.

The 62-year-old prince isn’t a minister, an MP or even a lord; in constitutional terms, he is a subject of the crown like any other. But it has emerged that he has a far more formal role in shaping our laws than many people – legislators and civil servants included – ever knew.“

Dabei muss der Prinz offenbar wirklich gefragt werden, wenn Gesetze ihn direkt betreffen.

Adam Tomkins, professor of constitutional law at Glasgow University, said it would be right for ministers to consult the prince on legislation that directly affected the duchy in a peculiar way, such as proposed alterations to its unique tax status. But he could not understand why the duchy was being granted the right to consent or dissent over issues such as apprenticeships.

Und spätenstens als ich das Wort „scrutinised“ las, war ich bei Zappa. Altes Kindheitstrauma.

In den Hudson-River wurden von Industrieunternehmen in der Vergangenheit große Mengen an Gift eingeleitet. Unter anderem PCB, bei dem es sich um eine sehr langlebige Substanz handelt. PCB heftet sich an ein bestimmtes Protein, was verhindert, dass es seiner Aufgabe nachkommen kann. Das führt zu Zellschäden und zum Tod des Organismus. Nicht jedoch bei einem bestimmten Fisch im Hudson-River. Bei dem ist das Protein mutiert, so dass es trotzdem funktioniert. Der Fisch ist gegen das Gift immun geworden. Evolution Live. Mehr dazu gibt es beim Economist

Eine Evolution anderer Art findet in Labors statt, die sich mit genetischer Veränderung von Planzen und Tieren beschäftigen. In den USA gibt es Bestrebungen, Produkte, welche auf diese Art verändert wurden, mit einem Warnschild zu versehen. Und hier spricht sich ein Veganer gegen diese Idee aus.

Bei den Ruhrbaronen wird über die Einschätzung Peter Sloterdijks zu Rudolf Steiner berichtet.

„In seinem Bericht über die Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Rudolf Steiner Ausstellung im Vitra Design Museum gibt Mink Fragmente von Sloterdijks Steiner-Lobpreisung wieder, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen. Worum es eigentlich geht, bleibt dem Leser unklar, sicher ist nur:

Rudolf Steiner ist ungeheuer bedeutend. Für die Kunst, und überhaupt …, Zitat Mink:

„Steiner sei jemand gewesen, dem es gelang, zeitgenössische Ideenspannungen wahrzunehmen, sagte Sloterdijk …““

Der Autor sieht das etwas kritischer.

Einige Forscher stellen die derzeitige These zur Alzeimerenstehung in Frage. Bisher gilt die Ansammlung von Amyloid (ein Protein) als Ursache der Erkrankung. Eine Gruppe aus Schweden stellt das nun in Frage und die These auf, die Ansammlung von Amyloid, sei die Wirkung der Erkrankung. Der Transport aus der Zelle sei durch „Irgendwas“ nicht mehr gewährleistet und so sammele sich das Aymoloid in der Zelle an, habe aber eigentlich keinen krankmachenden Effekt. Ob diese These die Befunde der Nonnenstudie besser erklären kann?

An dieser Stelle wird es Zeit für Nazis. Die NPD hat einen Antrag für die Reinhaltung der deutschen Sprache und gegen Anglizismen gestellt. Hier ist ein Redebreitrag dazu:

Pflegekräfte leben gefährlich. Wenn man einen sicheren Arbeitsplatz sucht, ist man in einem Bergwerk besser dran, als in einem Pflegeheim.

„The overall injury-incident rate of 8.6 per 100 FTEs for nursing home employees compares, for example, to rates of 5.6 for workers in underground coal mines, 4.8 for workers in tire manufacturing, and 3.5 for building construction.“

„Die Rate an Verletzungen liegt für Pflegeheimangestellte bei 8,6 pro 100 Vollzeitangestellten, im Vergleich zu 5,6 für Arbeiter in Kohleminen, 4,8 für Arbeiter in Reifenfabriken und 3,5 für Bauarbeiter.“

Wer das nächste mal einer Schwester im Fahrstuhl begegnet, darf sich also einer freudigen Reaktion sicher sein, wenn er sie mit „Glück Auf!“ begrüßt. Den Artikel gibt es hier.

Die Wahrheit erklärt uns, warum Religionen absurd sein müssen.

Über Vitamine und ob es sinnvoll ist, sie zusätzlich zu schlucken (eher nicht), habe ich bereits geschrieben. Nun wurde das Thema an prominenter Stelle ein weiteres Mal angesprochen. An dieser Stelle sei ein Blog verlinkt, der sich darauf bezieht und meiner Ansicht widerspricht.

Für den Start ins Wochenende empfehle ich den Blog „Crankwatch“. Der Blog beschäftigt sich mit Physiker…oder alternativen Physikern…oder so. Da wird es zum Beispiel über jemanden berichtet, der behauptet, Pflanzen verbrauchen kein CO2 und produzieren keinen Saustoff. Und dieser Herr, der herausgefunden hat, Schillers Ode an die Freude sei ein Loblied auf ein Raumschiff mit dem Namen Atlantis, das einen Klumpfuss hatte.

2 Gedanken zu “Fundstücke 44 – Prinz der Finsternis

  1. Danke Merde,
    das Blog zum Thema GMO Labeling habe ich mit großer Freude gelesen. Ebenso wie den Artikel des Economist. War PCB nicht ein Bestandteil von Agent Orange und wird jetzt in Round Up von Monsanto verwendet? Naja das nur am Rande.

    Beste Grüße :-)

  2. Cool ich kann also auch über Twitter kommentieren…

    Hast du einen Link zu der schwedischen „Studie“? Ich hatte mich eine zeitlang Faltung und Mißfaltung von Proteinen beschäftigt…

    PS: in der ‚Biologie in unserer Zeit‘ gab es 2006 eine Ausgabe die den Beweis für die, bis dahin als Theorie geltende, infektiösen Proteinplaques antrat…

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