Sich zu irren gehört zum Erkenntnisprozess in der Wissenschaft und wer sich nicht irrt, der irrt ohne es zu merken. Wenn man einen offensichtlich falschen Sachverhalt nicht als solchen erkennt, kann man sich nicht den Dingen zuwenden, die sich aus der Erkenntnis ergeben, sich geirrt zu haben.
Sich nicht zu irren gehört zur Daseinsvorsorge von Alternativmedizin und Esoterik. Nur so ist die an der Viadrina veröffentlichte Masterarbeit mit dem Titel „Der Kozyrev-Spiegel in der Praxis“ zu erklären. Sowohl Esowatch als auch Joseph Kuhn von den ScienceBlogs setzen sich mit ihr auseinander und erklären, warum es sich dabei um eine Farce handelt.
Mich hat das Ganze nochmal auf die geplante Hochschule für Homöopathie in Traunstein gebracht. Einmal angenommen, diese sollte es eines Tages wirklich geben, was wird dann dort erforscht? Homöopathie. Kann diese Forschung ergebnisoffen sein? Eher nicht, denn würde die Hochschule zeigen, dass Homöopathie nicht wirkt, verlöre sie ihre Existenzgrundlage, ihre Daseinsberechtigung.
Die Forschung einer Homöopathie- oder sonstigen Esoterikhochschule ist der eigenen Daseinsberechtigung verpflichtet. So wie bei jedem esoterischen Lehrgebäude muss sie versuchen dem fragilen Gerüst weitere Streben hinzuzufügen. Keine der vorhandenen Streben wird auf seine Stabilität geprüft.
Update 29.04.12:
Hier ist die Masterarbeit und die Funktion des komischen Spiegels nett zusammengefasst.
Die Ausrufer 
Wenn ja nicht einerseits es gesichert wäre, daß die Kügelchen nichts bewirken,
würde ich andererseits vermuten daß bei mir mal als Kind ein Homöopath eine Art Impfschaden ausgelöst hat.
Zumindest hat er sich gerühmt „da kommt’s raus“, nämlich der Impfstoff wieder raus aus dem Körper.
Für Homöopathen ist vermutlich jeder Tropfen Schweiß eines Impflings stärker als purer Impfstoff.
Immerhin hat er mich damit als ind ein wenig verunsichert.
Wahrscheinlich hat der ja nur ins Blaue fabuliert.
Bei mir heißt das, der hat aber eine tatsächliche Impfkomplikation als positiven Homöopathieeffekt dargestellt.
Denn irgendetwas ist tatsächlich auf für mich damals erschreckende Weise aus der Leiste nach dem Impfen über Tage ausgetreten.
„Walach sagt, und jetzt wird es ganz krude, die „Kozyrev-Theorie“ sei zwar „abgedreht“, aber die Masterarbeit beschreibe „ein relativ pfiffiges Experiment“. Daher würde die Arbeit demnächst auch einem peer-reviewten Journal vorgelegt. Das „einzige Kriterium von Wissenschaft“ sei „gute Methodik“.“
Wenn das für einen Institutsleiter Prof. Dr. Dr. Walach so ist, beweise ich ihm, dass 2=1 ist, und wenn er den Fehler nicht innert 10 Sekunden findet, nehme ich ihm glatt einen Dr. weg.